Wie kann vor Ort mehr für bezahlbaren Wohnraum getan werden? Dazu hat sich der Geislinger Landtagsabgeordnete Sascha Binder (SPD) vor Kurzem mit Vertretern des Bau- und Sparvereins Geislingen sowie dem Wohnraum-Experten und Landtags-Vizepräsident Daniel Born ausgetauscht. Neben einem Rundgang durch das Seebach-Quartier stand dabei vor allem die Frage nach dem angespannten Wohnungsmarkt im Mittelpunkt. „Wohnen muss bezahlbar bleiben, deshalb muss mehr für preiswerten Wohnraum und bezahlbare Nebenkosten getan werden“, betonte Sascha Binder.
Dazu eröffnete der Vorsitzende des Bau- und Sparvereins, Reimund Daubenschüz, aktuelle Perspektiven auf die Situation vor Ort in Geislingen und die Chancen und Möglichkeiten für sozial verantwortbares Wohnen. Dabei sei der Bau- und Sparverein mit seinem genossenschaftlichen Modell ein Vorbild für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum – gerade auch in Zeiten steigender Wohnungspreise, unterstrichen die Experten. „Es ist wichtig, dass gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften gestärkt werden, weil sie das vorrangige Ziel haben, sozialen und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, sagte SPD-Wohnraumexperte Daniel Born zur Bedeutung genossenschaftlicher Initiativen.
Wichtig sei auch, bürokratische Hürden abzubauen, um für mehr Wohnraum und geringere Wohnkosten zu sorgen, unterstrich der Vertreter des Bau- und Sparvereins. Schließlich gelte es etwa das Potenzial erneuerbarer Energien besser zu nutzen, damit Strom direkt an Mieterinnen und Mieter verkauft werden könne. Dazu brauche es auch steuerlich attraktivere Rahmenbedingungen. Denn gerade kompaktere Wohnungen für Menschen mit kleineren und mittleren Einkommen seien auf bezahlbare Nebenkosten angewiesen, waren sich die Diskutierenden einig.
Deshalb seien auch im Land mehr politische Anstrengungen wichtig, um gegen Wohnungsnot anzugehen. „Die gestiegenen Bundesmittel führen zu einem höheren Fördervolumen – aber Grün-Schwarz verpasst einen Aufschlag für mehr bezahlbaren Wohnraum“, so Binder. Abhilfe könnte die Einrichtung einer eigenen Landeswohnbaugesellschaft schaffen, um Städte und Gemeinden bei der Umsetzung neuen Wohnraumes besser zu unterstützen.