Landesregierung muss Bahnchaos verhindern
Sascha Binder drängt auf Verschiebung der geplanten Streckensperrungen

Ein durch geplante Streckensperrungen auf Bahnlinien rund um Stuttgart ab April absehbares Verkehrschaos muss verhindert werden. Darauf drängt der Geislinger Landtagsabgeordnete Sascha Binder. Er hält die Entscheidung der Landesregierung für fatal, die aktuellen Pläne der Deutsche Bahn nicht zu stoppen. 

Das Unternehmen hatte kurzfristig angekündigt, notwendige und scheinbar unvorhersehbare Kabelarbeiten für die Digitalisierung des Bahnknotens Stuttgart ab Ende April durchzuführen. Durch die Maßnahmen wird es nach Angaben der Bahn zu umfassenden Streckensperrungen rund um Stuttgart kommen. Zu befürchten ist, dass auch zahlreiche Verbindungen auf der Filstalbahn zwischen Stuttgart und Ulm gekappt werden.  

„Wir können nicht sehendes Auge in ein Bahn-Chaos hineinsteuern und tausende Pendlerinnen und Pendler mit der Frage allein lassen, wie sie zur Arbeit kommen sollen“, macht Binder deutlich. Offensichtlich gibt es nur wenige Wochen vor den geplanten Streckensperrungen noch kein Konzept für alternative Verbindungen, Busersatzverkehre oder Entschädigungsleistungen.  

„Es reicht nicht, wenn Ministerpräsident, Verkehrsminister und Abgeordnete der Regierungsfraktionen jetzt Krokodilsträhnen über die verheerende Kommunikationspolitik der Bahn vergießen“, kritisiert der Landtagsabgeordnete. Die Landesregierung dürfe nicht über Probleme klagen, sondern müsse sie lösen. Sie hätte die Notbremse ziehen können und bei der Bundesnetzagentur eine Verschiebung der Arbeiten durchsetzen können, erklärt Binder. Damit hätte man Zeit gewonnen, um die erforderlichen Maßnahmen ohne derart massive Beschränkungen für den Bahnverkehr in der Region zu planen. Durch die Verschiebung wahrscheinliche Verzögerungen bei der Fertigstellung von Stuttgart 21 würde Binder in Kauf nehmen. „Wer heute einen Kollaps kritisiert, muss ihn auch verhindern und einen verspäteten Start von S 21 in Kauf nehmen. Mir ist eine Verschiebung der Inbetriebnahme lieber, als ein Verkehrskollaps in den nächsten Monaten“. 

Über viele Jahre hätten sich Bahnkunden und insbesondere Berufspendler mit Dauerproblemen im Bahnverkehr, gerade auch auf der Filstalbahn, arrangieren müssen. Jetzt drohe ein Bahnchaos, dass unzählige Bürger davon abhalte, auf das umweltverträgliche Verkehrsmittel umzusteigen oder sie wieder auf die Straßen zwinge, die ohnehin schon überlastet sind. „So gelingt die Verkehrswende nicht“, hält Sascha Binder fest.

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