Auch im Landkreis Göppingen kommt es immer häufiger zu betrügerischen Anrufen. Zuletzt gab es landesweit gar einen Anstieg um über 50 Prozent. Deshalb hat sich der Geislinger Landtagsabgeordnete Sascha Binder (SPD) mit einem Antrag an das Innenministerium gewandt, um die aktuelle Situation in Erfahrung zu bringen. „Es braucht spezialisierte Ermittlungsgruppen, um diese Betrugsbanden zu zerschlagen“, fordert der Innenexperte.
Aus der Antwort des Innenministeriums geht jetzt hervor, dass die meisten Enkeltrick- und Schockanrufe aus dem Ausland erfasst werden. Insgesamt kam es im vergangenen Jahr landesweit zu 18.549 betrügerischen Anrufen, wobei es bei rund 95 Prozent beim versuchten Betrug blieb. Dabei war die Hälfte der Geschädigten über 80 Jahre alt.
Im Bereich des Polizeipräsidiums Ulm wurden indes 263 Enkeltrick-Betrugsfälle, 401 Schockanrufe und 711 WhatsApp-Betrügereien verzeichnet. Nur rund zwei Prozent der Vorfälle konnten aufgeklärt werden, da die Anrufe zumeist über gefälschte Nummern und Call Center aus dem Ausland abgesetzt werden.
Angesichts des starken Anstiegs an Delikten fordert Sascha Binder ein entschiedeneres Vorgehen gegen Telefonbetrug-Banden: „Diese betrügerischen Anrufe sind keine Einzeltaten, sondern in den meisten Fällen organisierte Kriminalität“, betont Binder, der auch innenpolitischer Sprecher der Landtags-SPD ist. Wichtig sei es deshalb, spezialisierte Ermittlungsgruppen einzurichten, die nicht nur einzelne Taten verfolgen, sondern ganze Banden wirksam zerschlagen. Auch zielgerichtete Präventionsarbeit sei weiterhin von immenser Bedeutung, um vor den Betrugsmaschen zu warnen, so Sascha Binder.